Datum: 22. Juli 2020 um 23:01 Uhr
Einsatzart: Brandeinsatz
Einsatzort: Ullersberg
Weitere Kräfte: FF Amberg, FF Gailoh, FF Hohenkemnath, FF Kümmersbruck, FF Traßlberg
Einsatzbericht:
Als örtlich zuständige Feuerwehr wurden wir am Mittwoch 22.07.2020 um 23:01 Uhr zu einem „B 4, Brand Landwirtschaft Stall/ Scheune“ alarmiert. Bereits auf der Anfahrt der Kameraden ins Gerätehaus war ein großer Feuerschein zu sehen.
Nach der Ankunft in Ullersberg stellte sich folgende Lage für uns da: Eine Lagerhalle (22 x 72 Meter) stand in Vollbrand. Darin eingelagert waren ca. 800 Ballen Heu und Stroh (ca. 2200 m3), mehrere zehn Tonnen Futtermittel und zahlreiche Maschinen darunter ein Radlader. Nach der ersten Erkundung wurde sofort begonnen, mit dem HLF eine Riegelstellung zum ca. 7 Meter entfernten, parallel zum Brandobjekt verlaufenden Kuhstall aufzubauen. Die Feuerwehr Hohenkemnath baute ebenfalls eine Riegelstellung in diesem Bereich auf. Im Kuhstall befanden sich ca. 800 Rinder.
Mit dem MLF und dem mitgeführten Schlauchanhänger wurde eine Schlauchleitung von der im Dorf vorhandenen Löschwasserzisterne zur Brandstelle verlegt. Weitere besondere Gefahren waren ein im Brandobjekt vorhandener, großvolumiger Dieseltank mit einer Restmenge von ca. 4000 Liter und die direkt angrenzende Biogasanlage sowie das angrenzende Wohnhaus.
Die mitalarmierten Feuerwehren aus Hohenkemnath, Gailoh, Amberg, Kümmersbruck und Traßlberg unterstützten die Löscharbeiten und stellten die Wasserversorgung sicher. Ebenfalls unterstützt wurden wir von Landwirten und Unternehmern, die mit großen Güllefässern enorme Mengen Wasser zur Einsatzstelle brachten.
Nach etwa 4 Stunden war die Gefahr gebannt. Ein Übergreifen auf den Stall und eine Ausbreitung konnte verhindert werden. Aufgrund der enormen Brandlast und der Einsturzgefahr der Lagerhalle konnte der Brand nicht endgültig gelöscht werden. Es wurde durch uns in Absprache mit der Landkreisführung, den anwesenden Einheiten und dem Besitzer festgelegt, bei Tageslicht und mit schwerem Gerät die Lagerhalle zu räumen. Der Juniorchef der Firma Dötterl, Andreas Dötterl, selbst als Kamerad der Feuerwehr Hohenkemnath anwesend, bot sofort seine Hilfe an und organisierte umgehend einen Kettenbagger.
Die Einsatzkräfte wurden reduziert und ab 5 Uhr übernahmen wir die Brandwache. Gemeinsam mit Radladern des Besitzers, schwerem Gerät der Firma Dötterl und der wieder anrückenden Feuerwehr Hohenkemnath wurde um 7 Uhr begonnen die ausgebrannte Halle zu räumen. Wir übernahmen mit mehreren Rohren die Löscharbeiten direkt an den zu bergenden Heu und Strohballen. Die Feuerwehr Hohenkemnath übernahm die Ablöscharbeiten auf einer nahegelegenen Wiese, wohin das Material mit Radladern gebracht wurde.
Diese Arbeiten wurden den ganzen Tag über durchgeführt und mit Einbruch der Dunkelheit unterbrochen. Im Anschluss stellten wir wieder eine Brandwache. Tatkräftig unterstützt wurden wir dabei von allen Ortsteilfeuerwehren, Garsdorf, Zant, Hausen und Thonhausen. Die Räumarbeiten wurden um 7 Uhr am Folgetag wieder begonnen und konnten um die Mittagszeit endgültig abgeschlossen werden.
Nach ca. 37 Stunden durchgehender Einsatzzeit konnte die Feuerwehr Ursensollen erschöpft aber ohne größere Verletzungen die Einsatzstelle endgültig verlassen.
Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen Feuerwehren mit Ihren Kameraden, bei allen sonstigen Einheiten, Institutionen, Helfern und Unterstützern, bei den Landwirten und den Unternehmen bedanken, die uns mit Rat, Tat, Material, Verpflegung und Gerät unterstützt haben um diesen Großbrand zu bekämpfen.
Besonders zu erwähnen ist die perfekte Zusammenarbeit aller Feuerwehren und sonstigen Helfern bei diesem Großschadensereignis!! Gemeinsam sind wir stark!
Ein Herzliches Vergelts Gott
Nicht ganz unerwähnt soll zum Schluss bleiben, dass wir während des laufenden Einsatzes in Ullersberg zu einer Fahrbahnreinigung in Ursensollen und bei den Aufrüstarbeiten nach dem Großbrand zu einem Flächenbrand nach Kastl alarmiert wurden.