In der vorbereitenden Festausschusssitzung am 2. März 1931 legt Hauptlehrer Obwandner sein Amt als Festleiter wegen dauernder Angriffe gegen seine Person nieder. Die ziemlich aufgeregte Versammlung beruhigt sich erst wieder als die Freiwillige Feuerwehr Kastl sich bereit erklärt, die Patenschaft für das kommende Fest zu übernehmen. Daraufhin zeigt auch Hauptlehrer Obwandner wieder Interesse am Amt des Festleiters.
Am 30. Mai, am Tag des großen Festes, bringt der Zug einen Teil der Musiker, der Rest trifft mit dem Rade ein. Der Sängerzirkel, unter Leitung von Hauptlehrer Obwandner, hält wegen der aufzuführenden Messe vor dem Gottesdienst noch eine Probe mit der Festkapelle.
Anschließend findet der Festgottesdienst mit Pfarrer Josef Spreng im Freien statt. Die Weihe der neuen Fahne, die für 460 Mark bei der Firma Lindner in München gekauft wurde, nimmt danach Pater Franz – Josef Fürst zu Löwenstein vor (Sie dient bis heute noch als Vereinsfahne). Das große Festmahl wird, zusammen mit dem Patenverein Kastl, im Gehr-Saal eingenommen.
Am Nachmittag bewegt sich der Festzug, mit über 30 Vereinen, einer Pferdekutsche, einem Automobil und der Musikkapelle durch das festlich geschmückte Ursensollen (alle Häuser sind frisch getüncht). Nach dem Festzug verleihen die Festdamen und die Fahnenabordnung die Erinnerungsbänder an die Vereine.
Beim abendlichen Festkommers werden das einzige lebende Gründungsmitglied Johann Graml und der Festwirt Gehr zu Ehrenmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Ursensollen ernannt. Festleiter Obwandner dankt allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben und spricht von einer bleibenden Erinnerung an das 50-jährige Jubiläum.
Festzug zum 50-jährigen Vereinsjubiläum 1931 auf der alten Straße Richtung Kastl.
Gruppenbild der Jubelwehr mit den Festdamen und dem Patenverein Kastl.