Vom Löschschuppen zum Feuerwehrhaus

Feuerwehrschuppen bei Gehr

Bei einer Gemeindebesichtigung durch das Bezirksamts Amberg im Jahre 1913 fertigte der Amtstechniker folgenden Bericht über seinen Besuch in Ursensollen an: „Die Freiwillige Feuerwehr Ursensollen besitzt noch kein eigenes Feuerwehrhaus. Die vorhandene Feuerspritze älterer Konstruktion ist in einem geschlossenen Schuppen des Bierbrauers Gehr in Ursensollen untergebracht. Diese Schupfe ist soweit trocken und schützt die Maschine gegen Feuchtigkeit.”

Erste Feuerspritzstellplatz im „Gehrstadel“. Aufnahme ca 1955 vor dem Stallneubau

Geplanter Neubau 1913

Noch im gleichen Jahr beschließt die Gemeindeverwaltung den Bau eines massiven, mittelmäßig großen Feuerhauses aus Backsteinen mit einen Kostenaufwand von 800 – 1000 Mark, zu errichten. Mit der Ausführung des Neubau wird der hiesige Bauhandwerker Lorenz Donhauser beauftragt. Doch zur Ausführung wird es vorerst nicht kommen. Die Baumaßnahme wird bis ins Frühjahr 1915 zurückgestellt, da der Maurermeister Lorenz Donhauser samt seinen drei Hilfsarbeitern zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Wie sich später herausstellen sollte, wurde der Neubau nicht nur durch die Kriegswirren bis 1915 hinausgeschoben, auch in den anschließenden Jahren gelang es durch die schlechte finanzielle Situation nicht, eine Änderung herbeizuführen. 1920 gab man endgültig die Planungen für einen Neubau auf und entschloss sich, es bei der bisherigen Situation zu belassen.

Bauplan zum geplanten Feuerwehrhaus 1913.
Quelle: Staatsarchiv Amberg

Umzug in den Gemeindlichen Schulstadel oder auch „Hüthaus“

Erst im Jahre 1929 trat eine Verbesserung ein. Die Feuerspritze, das bis dahin einzige nennenswerte Gerät der Wehr, wurde in das eigens dafür umgebaute Gemeindehaus (Schulstadel) verlegt.

Zweiter Feuerspritzenstellplatz im „Hüthaus“ 1929 – 1964 (Standort heutiger Fahrzeugbau Ehebauer, Amberger Straße) .

Das erste Feuerwehrhaus

Die Freiwillige Feuerwehr Ursensollen erhält 1964 ihr erstes Feuerwehrgerätehaus. Das Nebengebäude, unmittelbar beim ehemaligen Wasserhäuschen wird durch die Gemeinde zu einem Feuerwehrgeräteraum und zum Einstellen des neuen Einsatzautos umgebaut. Das neue Fahrzeug (Marke Ford Taunus Baujahr 1964) wird eingeweiht und die Feuerwehr zieht vom „Hüthaus“ in das neue Feuerwehrhaus -gegenüber dem Anwesen Frauenknecht- um.

Erstes Feuerwehrhaus der Feuerwehr Ursensollen
1964 – 1975.

Das zweite Feuerwehrhaus

Das vorhandene Gerätehaus neben dem ehemaligen Wasserversorgungshäuschen war in die Jahre gekommen und platzte wegen der inzwischen angeschafften Gerätschaften aus allen Nähten. Nach gründlichen Überlegungen, ob man renovieren und erweitern, oder gleich an einen Neubau denken sollte, entschloss man sich Nägel mit Köpfen zu machen und stieg in die Planung eines neuen Feuerwehrgerätehauses ein. Neben dem Rathaus konnte ein Grundstück gefunden werden, das im Zentrum der Ortschaft lag. In Hand- und Spanndiensten konnte noch im Jahr 1975 das neue Gerätehaus mit genügend Platz für die Ausrüstung fertiggestellt und der Feuerwehr unter der Vorstandschaft von Johann Heckel übergeben werden. Pfarrer Johannes Stahl nahm die kirchliche Segnung vor.

Zweites Feuerwehrhaus der Feuerwehr Ursensollen neben dem aktuellen Rathaus 1975 – 1998.

Das dritte Feuerwehrhaus

Noch im Jahr 1993 plante die Vorstandschaft den Neubau des aktuellen Feuerwehrgerätehauses, da das vorhandene Gebäude viel zu beengt war und bereits 1984 ein Löschgruppenfahrzeug (LF 16) angekauft wurde. Das dritte seit Bestehen der Feuerwehr. Bürgermeister Josef Wölfl und der Gemeinderat hatten die Planungen genehmigt und die zuschussfähigen Geldmittel wurden durch das bayerische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz zugesichert. Mit der Ausschreibung der Bauarbeiten wurde Wolfgang Kuhn beauftragt. Baubeginn war 1996 mit den Rohbauarbeiten durch das Baugeschäft Jakob Streber aus Ursensollen. Die Feuerwehr Ursensollen hat den Innenausbau beim Florianstüberl und dessen Einrichtung aus der Vereinskasse selbst bezahlt. Ebenso wurden der Unterrichtsraum und die beiden Nebenräume in Eigenleistung fertiggestellt.

An Eigenleistung haben die Feuerwehrmänner ca. 4000 Stunden erbracht. Die freiwilligen Helfer der Feuerwehr haben zu dieser Baumaßnahme eine Gesamteigenleistung von ca. 60000 DM erbracht. Die Gesamtkosten für das neue Feuerwehrhaus betrugen ca. DM 900000. Die Einweihungsfeier wurde am 24.5.1998 mit allen Ortsvereinen und den übrigen Feuerwehren aus dem Gemeindebereich abgehalten und das Gebäude wurde offiziell an die Feuerwehr übergeben.

Aktuelles Feuerwehrhaus 1998 – heute an der Scharfenbergerstraße.