Die Monatsübung Oktober befasste sich mit dem Thema THL am LKW. Dazu wurde ein Auffahrunfall simuliert. Ein mit Holz beladener LKW musste verkehrsbedingt anhalten. Ein darauffolgender unbeladener LKW erkannte die Situation zu spät und prallte auf den stehenden Holz-LKW. Dabei wurde der Fahrer des auffahrenden LKW schwer eingeklemmt.
Nach kurzer Einweisung im Gerätehaus ging es für die Mannschaft zum Bauhof, um sich mit der bis dahin unbekannten Lage vertraut zu machen. In einem kurzen Theorieteil wurden die Besonderheiten besprochen, die bei LKW Unfällen auftreten. Die jeweils notwendigen Vorgehensschritte wurden kurz gemeinsam besprochen und dann abgearbeitet.
Zuerst galt es die Einsatzstelle abzusichern, den Brandschutz sicherzustellen und einen Überblick zu bekommen. Nachdem die LKWs gegen Wegrollen und die Ladung gegen verrutschen gesichert waren, wurde die LKW Kabine fixiert. Jetzt konnte ohne größere Gefahr eine genauere Erkundung durchgeführt werden. Diese ergab, dass das Fahrerhaus stark beschädigt und der Fahrer massiv eingeklemmt war. Zusätzlich waren Holzstämme ins Innere eingedrungen, zwischen denen der Fahrer verkeilt war. Außerdem hatte sich ein Metallstab durch den Arm des Unfallfahrers gebohrt.
Zeitgleich zum Anlegen der Sofortöffnung wurde versucht, den Zugang über die Fahrertüre zu schaffen. Dazu mussten erst massive Baumstämme mit der Motorsägen entfernt werden. Im Inneren der Fahrerkabine wurde soweit möglich der Fahrer durch die First Responder erstversorgt. Um besseren Zugang zum Patienten zu bekommen, mussten vorsichtig mit der Säbelsäge Holzteile entfernt werden.
Nachdem der Patient weitgehendst freigelegt war, konnte der medizinische Bodycheck stattfinden. Nächste Aufgabe war es den Metallstab im Oberarm abzutrennen. Zuerst wurde dieser fixiert und danach unter größter Vorsicht mit dem Trennschleifer abgetrennt. Danach galt es die durch das Armaturenbrett und Querträger eingeklemmten Beine des Fahrers zu befreien. Dazu wurde die Winde des HLFs in Stellung gebracht und der LKW angeschlagen. Im Inneren wurde der Patient so weit fixiert und geschützt damit der LKW bewegt werden konnte. Ganz behutsam wurden mit der Seilwinde beide Fahrzeuge voneinander getrennt. Im Anschluss wurde begonnen die Beine des Unfallfahrers zu entklemmen.
Dazu wurden die notwendigen Schnitte und Entlastungsschnitte angelegt und mit insgesamt drei Zylindern in unterschiedlicher Vorgehensweise der eingeklemmte Patient befreit. Zum Abschluss konnte der verunfallte Fahrer achsengerecht gerettet werden.
Nach knapp 3 Stunden war die schweißtreibende, aber interessante Übung beendet. Übungsleiter stellv. Kommandant Bernhard Graml bedankte sich nach der Übung bei allen Beteiligten für ihre Teilnahme und bei folgenden Personen und Firmen für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Übung: Vitus Edenharter, Spenglerei Köstler, Willi Gradl, Graml Christian, Bauhof Ursensollen
Abschließend dankte Kommandant Thorsten Michel ebenfalls allen Beteiligten und lud zur Brotzeit ein.